Dass Babys sehr viel schlafen und ihr Schlafrhythmus gerade in den ersten Lebenswochen noch ein ganz eigener ist, haben wir ja schon einmal angesprochen. Im Beitrag „Ihr Baby schläft nicht? Mögliche Gründe und nützliche Tipps“ finden Sie zum Beispiel eine Aufstellung zum Schlafrhythmus Ihres Babys. Aber hin und wieder gerät der Rhythmus durcheinander. Ihr Baby schläft viel und Sie wollen wissen, ob etwas nicht stimmt? Wir sprechen über die häufigsten Ursachen und geben Tipps.
Welche Gründe für Abweichungen sorgen können
Zur kurzen Übersicht haben wir Ihnen hier noch einmal die Tabelle zum Schlafbedarf eingefügt.
Alter | Schlafbedarf insgesamt | Davon nachts |
---|---|---|
1. - 3. Monat | 17 Stunden | 9 - 12 Stunden |
3. - 5. Monat | 15 - 16 Stunden | 11 - 12 Stunden |
4. - 6. Monat | 14 - 15 Stunden | 11 - 12 Stunden |
7. - 12. Monat | 14 Stunden | 11 - 12 Stunden |
Leichte Abweichungen von dieser groben Übersicht sind natürlich normal und kommen vor. Einige mögliche Gründe haben wir hier für Sie aufgeführt.
Wenn Ihr Baby zischen sieben und 9 Wochen alt ist, kann ein erhöhter Schlafbedarf auftreten, da das Baby sich in einem Wachstumsschub befindet. Wachsen fordert viel von dem kleinen Körper und ist anstrengend. Jetzt ist es also völlig normal, wenn Ihr Sprössling plötzlich mehr schläft.
Auch eine veränderte Umgebung kann die Schlafdauer beeinflussen. Vielleicht hat Ihr Baby bisher einfach nicht so lang geschlafen, wie es gerne würde. Und nun, wo sich die Umgebung verändert hat, schläft es besser und länger. Eine solche Veränderung kann zum Beispiel ein neu angebrachtes Rollo sein, welches das Zimmer schon dunkel hält. Auch die dunklere Jahreszeit kann eine solche Veränderung sein. Vielleicht schläft Ihr Baby seit neustem im eigenen Zimmer und kann plötzlich ganz ungestört von Papas Schnarchen schlummern. Wenn Sie an Ihrem Kind außer einem leicht erhöhten Schlafbedarf nichts beobachten, dann überlegen Sie einfach mal, was Sie zuletzt verändert haben.
Wenn Sie Ihr Baby von Milchnahrung auf Brei umstellen, kann es ebenfalls sein, dass Ihr Sprössling plötzlich länger schläft. Warum? Brei bedeutet mehr Verdauungsarbeit für den Babykörper. Verdauung macht müde (das kennen auch wir großen zum Beispiel vom großen Weihnachtsessen: Nach dem ausgiebigen Festmahl macht sich allgemeine Bettschwere breit). Außerdem hält der Brei länger satt, als die Milch, was ebenfalls mit der Verdauung zusammenhängt. So kann es bei der Nahrungsumstellung gleich zwei Gründe haben, dass Ihr Kind nun länger schläft: Verdauen ist viel anstrengender geworden und der Körper fordert mehr Schlaf. Außerdem ist Ihr Baby nun seltener hungrig. Wenn vielleicht bisher der Hunger ein Nickerchen unterbrochen hat, kann das Baby nun selig weiterschlummern.
Baby schläft viel – wann sollte man zum Arzt?
Wann sollten Sie also aufmerksam werden?
- Ihr Baby schläft plötzlich wesentlich mehr. Das ist am einfachsten zu überprüfen, indem Sie ein Schlaftagebuch für Ihren Sprössling führen. Ein solches Schlaftagebuch kann generell sehr hilfreich sein, um den Schlafrhythmus zu kontrollieren und zu verstehen.
- Ihr Baby schläft nun auch zu Zeiten, zu denen es sonst hellwach ist (zum Beispiel der üblichen Stillzeit).
- Ihr Baby weint viel im Schlaf, ohne dass Sie Gründe finden können. Feuchte Windeln, Hunger und störende Umgebung sollten dabei ausgeschlossen werden.
- Das Baby lässt sich schwer bis kaum wecken.
- Ihr Baby fühlt sich fiebrig an im Schlaf.
- Haut oder Augenverfärbungen und erhöhter Schlafbedarf in Kombination sollten Sie ebenfalls untersuchen lassen.
Treffen einer oder sogar mehrere der gerade aufgeführten Punkte zu, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt telefonieren. Wir raten zu einem kurzen Telefongespräch, denn manchmal kann so die ganze Aufregung, die ein Kinderarztbesuch mit sich bringt, vermieden werden oder eben eine tatsächliche Notwendigkeit festgestellt werden.
Sollten Sie Ihr Baby wecken?
Sollten Sie feststellen, dass Ihr Baby tagsüber vermehrt schläft, dafür nachts aber nicht mehr zur Ruhe kommt, ergibt es Sinn, Ihr Kind zu wecken. Nehmen Sie sich auch hierfür gerne unsere Tabelle zur Hilfe und versuchen Sie langsam auf den „richtigen“ Schlafrhythmus für Sie und Ihr Kind hinzuarbeiten.
Wenn sich der Rhythmus Ihres Kindes verschoben hat, also bisher Tag- und Nachtschlaf gut verteilt war, sich aber jetzt verschiebt, dann begeben Sie sich auf Ursachenforschung. Ist es nachts vielleicht zu laut? Schläft es nachts nicht gut, weil Sie nicht im gleichen Raum sind? Verändern Sie Kleinigkeiten, bis sich der Rhythmus und die Umgebung perfekt eingependelt haben.
Wir hoffen, dieser kurze Ratgeber konnte Ihnen weiterhelfen. Wichtig zu sagen ist, dass wir natürlich keine Ferndiagnosen anstellen können. Sie kennen Ihr Kind am besten. Beobachten Sie sein (Schlaf-)Verhalten und finden Sie den richtigen Weg für Sie und Ihr Kind!
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