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Der Nachtschreck

von | 28. Mrz 2022 | Babyschlaf | 0 Kommentare

Der Babyschlaf ist ja grundsätzlich ein schwieriges Thema. Schläft Ihr Kind zu wenig, führt das zu schlechter Stimmung und weist auf mögliche Krankheiten hin. Schläft es zu viel, führt das zu schlechter Stimmung und weist auf mögliche Krankheiten hin. Schläft Ihr Kind genau richtig und ist aus der Baby-Phase heraus, wacht es plötzlich nachts auf und schreit, schlägt um sich. Was ist das? Der Nachtschreck. Wir sprechen heute über dieses Phänomen. So wollen wir erklären, wie Sie es erkennen, was Sie tun können und wann Sie einen Arzt informieren sollten.

So äußert sich der Nachtschreck

Der Nachtschreck, oder der Pavor Nocturnus, wie er in der Wissenschaft genannt wird, tritt vornehmlich bei Kindern zwischen einem und sechs Jahren auf. Sie erkennen den Nachtschreck vor allem daran, dass Ihr Kind nicht wirklich wach wird. Zwar schreit oder weint es, in einigen Fällen schlagen die Betroffenen sogar um sich, doch das Kind ist nicht wach. Außerdem kann es vorkommen, dass ihr Kind brabbelt oder wirre Worte murmelt. Ein Nachtschreck löst eine Schock-, Angst- oder sogar Wutreaktion bei Ihrem Kind aus. So ist auch der Puls Ihres Kindes merklich erhöht und es schwitzt. Das alles geschieht jedoch in einem Zwischenzustand von Schlaf und Bewusstsein. Deswegen ist Ihr Kind nicht ansprechbar, lässt sich nicht wecken und erkennt Sie häufig nicht.

Neben diesen Zeichen ist auch der Zeitpunkt des Auftretens ein wichtiges Indiz. Ein Nachtschreck tritt nämlich meist im ersten Drittel der Nacht auf, also nur kurze Zeit nach dem Einschlafen.

Leider kann man auch nichts zur grundsätzlichen Häufigkeit des Nachtschrecks sagen. Im Alter von zwei bis sechs Jahren kann der Nachtschreck einmalig, hin und wieder, phasenweise oder sogar regelmäßig mehrfach in einer Nacht auftreten. Ebenso wie die Häufigkeit sind auch die Altersgrenzen fließend. Es kommt vor, dass jüngere Kleinkinder vom Nachtschreck heimgesucht werden oder Kinder bis ins Grundschulalter hinein damit kämpfen.

AlptraumNachtschreck
Tritt meist kurz nach der Tiefschlaf-Phase auf, zweite Hälfte der NachtTritt meist während des ersten Drittels der Nacht auf
Kind wirkt, als würde es schlafen, Augen geschlossen oder ist wach und ansprechbarKind sitzt aufrecht im Bett, Augen weit geöffnet, nicht ansprechbar
Unter Umständen schweres Atmen, weinenSchweres Atmen, weinen / schreien, Schweiß
Kind lässt sich wecken und beruhigenKind lässt sich nicht wecken, wird bei Berührung eventuell aggressiv
oft zumindest schwache Erinnerung am nächsten Morgen, starke Erinnerung in den ersten Momenten nach dem Aufwachenmeist keine Erinnerungen an das Geschehen

Das können Sie tun

Das Schlimmste am Nachtschreck ist, dass Sie kaum etwas tun können, um Ihrem Kind zu helfen. Während des Nachtschrecks lassen sich die meisten Kinder nicht wecken oder ansprechen. Auch tröstende Berührungen, wie beispielsweise Kreisen über den Bauch, können im schlimmsten Fall zu aggressiven Ausbrüchen führen. So kann Ihr Kind bei Berührungen anfangen, um sich zu schlagen oder zu treten.

Da Sie Ihr Kind nicht wecken können, können Sie im Grunde nur sicherstellen, dass ihm nichts passiert, sollte es in der Schreck-Phase beginnen zu schlagen oder zu treten. Außerdem tun Sie Ihrem Kind einen Gefallen, indem Sie es am nächsten Morgen nicht auf die nächtlichen Ereignisse ansprechen. Im Fall eines Nachtschrecks erinnert es sich nämlich nicht an diesen Vorfall. Sprechen Sie Ihr Kind nun darauf an, kann das Ihrem Kind Angst vorm Einschlafen machen.

Akut gibt es also nicht viel, was Sie gegen den Nachtschreck tun können.

Prävention des Nachtschrecks

Auch wenn sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen lässt, wie man einen Nachtschreck komplett verhindert, gibt es doch einige Maßnahmen, die Sie präventiv treffen können. So kann Stress während des Tages zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit für Nachtschrecken erhöhen. Auch wenn Ihr Kind unruhig zu Bett geht, erhöht das die Wahrscheinlichkeit.

Abhilfe schaffen jetzt also Rituale, wie abendliches Vorlesen. Spricht Ihr Kind schon sehr gut, können Sie mit ihm über den Tag sprechen und dabei eventuell über Ereignisse sprechen, die Ihrem Kind zu schaffen machten. So kann Ihr Kind ruhigen Geistes einschlafen. Ab einem gewissen Alter kann Ihr Kind auch mit seinem Lieblingskuscheltier schlafen, eine Spieluhr mit ruhigen Schlafliedern kann ebenfalls helfen.

Wenn Ihr Kind gerade an einer fiebrigen Erkrankung leidet oder sich davon erholt, oder wenn emotional stressige Zeiten herrschen, kann das die Wahrscheinlichkeit für den Nachtschreck erhöhen. In diesen Zeiten ist es also besonders wichtig, dass Sie beruhigende Rituale fortführen. Bereiten Sie auch sich selbst als Eltern auf die Möglichkeit eines Nachtschrecks vor. Sie können nicht viel tun, wenn es passiert, aber Sie können Ruhe bewahren und Ihrem Kind eine sichere und entspannte Umgebung bieten, wenn es dann am nächsten Tag aufwacht.

Müssen Sie zum Kinderarzt für einen Nachtschreck?

Grundsätzlich ist der Nachtschreck nicht etwas, womit Sie sofort zum Kinderarzt müssen. Der Nachtschreck entsteht, wenn zwischen zwei Schlafphasen ein Weckimpuls geschieht, das Kind jedoch nicht richtig weckt. Ein Weckimpuls, wie zum Beispiel ein Licht, oder ein entferntes Geräusch, der das Kind nicht weg, ruft dann diesen Zwischenzustand hervor. In diesem Zwischenzustand ist das Kind weder wach noch schlafend und erlebt negative Emotionen.

Diese Störungen des Schlafrhythmus sind relativ normal in der Entwicklung Ihres Kindes und erfordern nicht unbedingt einen Besuch beim Arzt. In einigen Fällen ist ein Kinderarztbesuch jedoch sinnvoll. Wenn der Nachtschreck zum Beispiel sehr häufig auftritt oder nach langer Pause zum ersten Mal wieder auftritt, sollten Sie Ihren Kinderarzt informieren. Besteht ohnehin Verdacht auf eine psychologische Erkrankung oder gar Epilepsie ist ein Arztbesuch ebenfalls wichtig, damit der Nachtschreck in die mögliche Diagnostik einbezogen werden kann.

Wenn der Nachtschreck nicht spätestens im Grundschulalter verschwindet, oder erst sehr spät auftritt, ist das ebenfalls Anlass für einen Arztbesuch. Mittlerweile sollte das Nervensystem nämlich eigentlich so gut entwickelt sein, dass ein Nachtschreck nicht mehr auftritt.

Der Pavor Nocturnus ist ein häufig auftretendes, doch deshalb nicht weniger erschreckendes Phänomen. Wir hoffen, wir konnten Sie ein wenig beruhigen und Sie mit den richtigen Informationen versorgen.

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