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Der Fliegergriff – Wunderwaffe im Alltag

von | 4. Apr 2022 | Wissenswertes | 0 Kommentare

Klingt nach Spaß und ist auch noch gesund! Der Fliegergriff. In diesem Beitrag wollen wir über genau diesen Griff sprechen. Warum ist er in aller Munde? Was macht ihn so besonders? Können Sie den Griff nutzen? Wie genau funktioniert der Fliegergriff?

Was ist der Fliegergriff?

Das, was als Fliegergriff bezeichnet wird, ist eine besondere Art, Ihr Baby zu halten. Er wird besonders empfohlen, wenn Ihr kleiner Liebling zu Bauchschmerzen und Koliken neigt. Dabei liegt Ihr Baby in Bauchlage auf Ihrem Unterarm. Mit ein bisschen Übung und wenn Ihr Baby noch nicht zu schwer ist, können Sie Ihr Kind mit nur einer Hand stabilisieren. Das heißt, Sie haben eine Hand frei und bieten Ihrem Kleinen trotzdem Nähe, Trost und Sicherheit.

Dass diese bestimmte Trageposition gegen Magenschmerzen, schmerzhafte Blähungen und Koliken hilft, liegt an verschiedenen Faktoren.

  • Zum einen kann durch die Bauchlage aufgestaute Luft viel einfacher entweichen.
  • Zum anderen üben Sie mit Ihrem Unterarm leichten Druck auf den Bauch aus und geben Körperwärme ab. Die Kombination aus Druck und Wärme hilft auch uns Großen bei Bauchschmerzen, denken Sie nur an eine Wärmflasche.

Abgesehen von der geradezu erstaunlichen Abhilfe bei Bauchproblemen, trainieren Sie mit diesem Griff von Anfang an die Bauchlage. Sie stärken früh die Nackenmuskulatur und den Gleichgewichtssinn Ihres Babys. Die Bauchlage, von der man ja bei Neugeborenen im Schlaf und Liegen abrät, hat im Wachzustand auf dem Arm nämlich nur Vorteile. Aber auch Sie als Eltern profitieren von dem Griff. Der Perspektivwechsel führt das Gesicht Ihres Lieblings nämlich weit weg von der Brust, sodass er sich wenig windet, um nach der Nahrungsquelle zu suchen. Entspannung für beide Seiten!

Alles in allem ist dieser Griff also eine Rundum-Geheimwaffe!

So funktioniert es

Die Technik hinter dem Fliegergriff ist gar nicht schwer. Hilfreich ist vielleicht der englische Name: „Tiger in a Tree“. Stellen Sie sich eine entspannte Katze auf einem Ast vor, alle viere baumeln herunter, der Kopf ruht entspannt auf dem Ast. So sollte es auch mit Ihrem Kind funktionieren.

Das Köpfchen Ihres Babys liegt dabei in der Armbeuge, die Wange auf Ihrem Unterarm. Für das gewisse Extra an Geborgenheit und beruhigendem Einfluss können Sie Ihr Baby auf Ihren bloßen Unterarm legen. So schmiegt sich Haut an Haut. Die Arme und Beine des Babys hängen zu beiden Seiten von Ihrem Arm herunter.

Am Anfang und wenn Ihr Baby relativ schwer ist, greifen Sie nun mit der anderen Hand zwischen den baumelnden Beinen hindurch und stützen unter dem Bauch. Statt unterm Bauch können Sie Ihre Hand auch auf den Rücken legen. Jetzt steht kleinen Kraul-Einheiten und einer beruhigenden Flugstunde nichts mehr im Weg!

Sind Sie geübt und haben genug Kraft in einem Arm, greifen Sie nur mit Daumen und Zeigefinger um den vom Körper abgewandten Oberschenkel Ihres Kindes. So geben Sie nötigen Halt und behalten gleichzeitig die andere Hand frei.

Tipps für einen bequemen Fliegergriff

Natürlich klappt der Fliegergriff nicht bei jedem sofort. Manche Kinder fühlen sich auch einfach nicht sofort wohl in dieser Position, obwohl sie vielleicht gegen die gemeinen Bauchschmerzen helfen könnte. Wie auch, wenn Sie Ihr Baby an Kinderwagen gewöhnen, sollten Sie die Position nicht aufzwingen, aber einfach immer mal wieder anbieten. Vielleicht freundet sich Ihr Baby ja doch noch mit dieser ungewohnten Haltung an. Sie könnten auch den Arm wechseln. Das würden Sie vermutlich nach einer Weile in der Position alleine schon aus eigenem Unbehagen tun. Denn selbst ein sehr leichtes Kind scheint nach einer Weile auf nur einem Arm wie ein Stück Blei.

Armwechsel sind also nicht nur ein Angebot für Ihr Kind, sondern auch willkommene Abwechselung für Sie. Grundsätzlich, selbst wenn Sie Arme wie Herkules (oder Pippi Langstrumpf) haben, ist ein Armwechsel auch einfach spannender und bietet einen Perspektivwechsel für Ihr Kind.

Ein weiterer Tipp, neben regelmäßigem Armwechsel, ist: bleiben Sie ruhig! Ihr Baby hat Kontakt zu Ihrem Unterarm, aber auch zu Ihrem Oberkörper. Ruhige Atmung, ein gleichmäßiger Herzschlag und das angenehme Vibrieren, wenn der Elternteil singt, summt oder leise spricht, sind Balsam für die Kinderseele. Der Fliegergriff ist eben nicht nur ein Hilfsmittel für Bauchprobleme, sondern ein grundsätzlicher Lieblingsgriff!

Fliegergriff bei Bauchschmerzen

Dass die Fliegerposition gut gegen Bauchschmerzen ist, haben wir nun wirklich schon oft genug erwähnt? Ja, möglich, aber haben wir auch schon gesagt, dass die Position auch vorbeugend wirken kann? Zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, kann die Position nämlich verhindern, dass die Luft sich überhaupt schmerzhaft staut! Dabei gilt, der richtige Zeitpunkt ist frühestens dreißig Minuten nach der Mahlzeit. Vorher laufen Sie Gefahr, dass Ihr Kleines Ihnen das gerade verspeiste einfach wieder auf den Arm spuckt.

Außerdem wollen wir noch einmal kurz darauf eingehen, was Sie tun können, wenn die Fliegerposition nicht reicht. Wir haben bereits bei den Vorteilen dieser Position den Druck des Unterarms und die Wärme angesprochen. Wenn das allerdings nicht reicht, können Sie ganz leicht noch verstärkende Maßnahmen ergreifen: Schieben Sie einfach ein lauwarmes Körnerkissen zwischen Unterarm und Babybauch. Wichtig ist hierbei, dass das Kissen wirklich nur lauwarm ist, und Ihrem kleinen Liebling nicht den Bauch verbrennt.

Kein Körnerkissen zur Hand? Kein Problem, Ihre freie Hand kann ebenfalls helfen! Massieren Sie einfach mit dieser freien Hand sanft den Bauch oder führen Sie die Beine vorsichtig kreisend. Beides kann helfen, Luft im Bauch auszuführen.

Konnten wir Sie in unserem Beitrag zu einer kleinen Flugstunde überzeugen?

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