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Ab wann sollten Kinder im eigenen Bett schlafen?

von | 7. Mrz 2022 | Babyschlaf | 0 Kommentare

Wie lange sollten Kinder bei den Eltern schlafen? Ab wann sollten Kinder im eigenen Bett schlafen? Zwei Fragen und wenn Sie sie fünf Leuten stellen, bekommen Sie fünf Antworten. Wir wollen nun ebenfalls versuchen, Ihnen eine Antwort zu geben.

Das Familienbett: Wie lange sollten Kinder bei den Eltern schlafen?

In unserem Beitrag „Co Sleeping im Familienbett“ sind wir auf diese Schlafaufteilung ja ausführlich eingegangen. Doch ein Thema haben wir dabei ausgespart: Wann ist es vorbei mit dem Familienbett? Ab wann gehören Kinder ins eigene Bett? Denn während das Familienbett viele Vorteile für alle Beteiligten bietet, ist das Kind irgendwann zu groß, um noch entspannt mit den Eltern im Bett zu schlafen. Jetzt geht es also daran, das Kind an ein eigenes Bett zu gewöhnen, in dem es allein schlafen kann. Dabei haben Studien ergeben, dass das gar nicht so schwer ist, wie es oft heißt, denn häufig entwickeln Kinder irgendwann von selbst einen Drang nach Unabhängigkeit.

Zu lange im Elternbett schlafen verwöhnt die Kinder?

Dieser Glauben ist so weit verbreitet, dass es Fälle gibt, in denen Eltern verheimlichen, dass Ihr Kind noch bei Ihnen im Bett schläft. Dabei ist das ein Irrglaube. Ein Kind, welches jede Nacht im Elternbett verbringt, baut eine tiefe emotionale Bindung zu seinen Eltern auf, die laut einigen Studien jahrelang anhält. Gerade in den ersten 24 Monaten kann es so etwas wie „zu viel Liebe“ nicht geben. Auch darüber hinaus gibt es Belege für den großen emotionalen Mehrwert, den das gemeinsame Schlafen bietet.

Zwar kann es passieren, dass Kinder, die lange im Elternbett schlafen, anfangs Schwierigkeiten haben, sich an das eigene Bett zu gewöhnen, doch mit Zeit werden auch diese Kinder selbstständiger. Die Mythen um „schwächliche“ oder „verwöhnte“ Kinder haben also keine Grundlage.

Also, ab wann sollten Kinder im eigenen Bett schlafen?

Die kurze Antwort auf diese Frage ist wohl: Spätestens im Grundschulalter sollten Kinder regelmäßig im eigenen Bett schlafen. Dabei kann es natürlich Ausnahmen geben, von Alpträumen hin zu Trost nach schlimmen Ereignissen, die das Kind noch einmal unter die elterliche Decke treiben können. Grundsätzlich ist das Grundschulalter jedoch ein gutes Ziel.

Die lange Antwort ist folgende: Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus. Auch Eltern haben unterschiedliche Bedürfnisse. Während die eine Familie im Familienbett hervorragend schläft, ist Co Sleeping oder Co Bedding für eine andere Familie nur eine Übergangslösung. Denn auch wenn es absolut in Ordnung ist, wenn Ihr Kind die ersten Jahre bei Ihnen im Bett schläft, hat das womöglich einen großen Einfluss auf Ihre Partnerschaft. Mit einem Baby oder einem Kleinkind ist es ohnehin oft schwer, Ruhe und Zeit füreinander zu finden. Wenn Ihr Kind mit Ihnen im Bett schläft, nimmt Ihnen das auch die nächtlichen Stunden der Zweisamkeit.

Natürlich wollen Sie das Beste für Ihr Kind und natürlich stehen dessen Bedürfnisse auch ziemlich weit oben, um nicht zu sagen auf dem ersten Platz der Prioritätenliste. Doch vergessen Sie nicht, dass auch die Stimmung zwischen den Eltern die Entwicklung des Kindes beeinflusst. Eltern, die liebevoll miteinander umgehen und miteinander im Reinen sind, geben Ihrem Kind diese Werte mit. Außerdem bietet ein harmonisches Heim Stabilität für die Kleinen, auch ohne Familienbett. Zeit für die Stärkung Ihrer Partnerschaft zu nutzen, hat dementsprechend auch Vorteile für Ihr Kind. Die Entscheidung für ein Familienbett ist nur dann langfristig sinnvoll, wenn Sie als Eltern außerhalb der Schlafenszeit die Ruhe finden, aufeinander zu achten.

Das Kind an eigenes Bett gewöhnen

Hat man sich in der ersten Zeit für das Familienbett entschieden, können Sie theoretisch schon nach sieben Monaten anfangen, Ihr Kind an das eigene Bett zu gewöhnen. Oder Sie warten eben, bis sich ihr Kind von sich aus ein eigenes Bett wünscht. Und wie genau können Sie dann bei der Umgewöhnung vorgehen?

Sowie Einschlafrituale Neugeborenen helfen, können Rituale auch die Umgewöhnung vereinfachen. So kann zum Beispiel ein allabendliches Geschichten-Erzählen, Vorlesen und gemeinsames „bettfertig“ machen das Nähebedürfnis Ihres Kindes befriedigen. Solche Rituale können schon im Familienbett entstehen. So brauchen Sie sie dann nur minimal anpassen, wenn Ihr Kind dann ins eigene Bett umzieht. Das Vorlesen von Geschichten, ab einem gewissen Alter das gemeinsame Schauen ins Märchenbuch, das vertraute Kuscheltier, all das sind Dinge, die Ihrem Kind zeigen, dass es auch im eigenen Bett sicher schlafen kann. Denn einer der wichtigsten Punkte dabei, das Kind an ein eigenes Bett zu gewöhnen, ist, dass sich Ihr Kind darin wohlfühlt.

Neben den Ritualen kann also ein weiterer Schritt sein, das Zimmer gemeinsam einzurichten. Je nach Alter Ihres Kindes können Sie ihm verschiedene Betten zeigen, aus denen es selbst wählen kann. Das Gleiche gilt für Tapeten oder Bettwäsche. Auch ein niedliches Nachtlicht hilft dabei, das Zimmer ein wenig gemütlicher zu machen.

Was, wenn Sie all das tun und Ihr Kind kriecht trotzdem noch regelmäßig in Ihr Bett? Wie bei so vielen Dingen in der Erziehung geht es hier nun um Geduld und Konsequenz. Natürlich gibt es Umstände, unter denen eine Nacht im elterlichen Bett absolut in Ordnung ist. Wenn Sie Ihr Kind jedoch jeden Abend ins eigene Bett bringen und sich auch nach einem Alptraum noch einmal auf die Bettkante zu setzen, bis Ihr Kind wieder selig schlummert, dann wird Ihr Kind schon bald ganz von allein ins eigene Bett steigen.

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