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Himbeerblättertee in der Schwangerschaft

von | 18. Apr 2022 | Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung, Wissenswertes | 0 Kommentare

In den letzten Wochen der Schwangerschaft bereitet sich der Körper auf die bevorstehende Geburt vor. Das ist für Sie meistens nicht besonders angenehm. Der Bauch spannt und senkt sich Richtung Beckenboden. Dabei drückt das Baby auf die Blase, auch eine bequeme Schlafposition ist immer schwieriger zu finden. Irgendwann ist es einfach extrem schwer, die Schwangerschaft zu genießen und man sehnt sich danach, statt der Tritte und dem Druck auf der Blase endlich die kleinen Hände zu spüren. Um zu gegebener Zeit die Geburt einzuleiten, gibt es einige Hausmittel und Tricks. Zu diesen Hausmitteln gehört der Himbeerblättertee.

Warum dieser Tee?

Bisher konnte die Wissenschaft jegliche Wirkung nicht nachweisen, doch Hebammen empfehlen den Tee aufgrund außerordentlich guter Erfahrungen regelmäßig. Nachgesagt werden dem Tee tatsächliche viele Wirkungen, die die Geburtsvorbereitung und die Geburt angenehmer gestalten sollen. Sicher ist, dass die Himbeerblätter reich sind an Eisen, Vitamin C und Kalzium. Eisenmangel kann Erschöpfung und Müdigkeit auslösen, außerdem braucht es einen gesunden Eisenhaushalt für die Bildung von Hämoglobin. Vitamin C ist wichtig für das Immunsystem. Kalzium schützt vor Entzündungen und unterstützt Muskel- und Nerventätigkeit. Neben den gesunden Inhaltsstoffen sagt man dem Tee weitere geburtserleichternde Wirkungen nach.

So fördert der Tee die Durchblutung und entspannt. Das entspannt den Beckenboden und wirkt krampflösend, was die Wehen erträglicher machen soll. Zudem soll ein Tee aus den Blättern die Wehen nicht nur erträglicher machen, sondern auch einleiten.

Grundsätzlich ist Himbeerblättertee ein Tee, der diverse Frauenleiden lindern kann. Die Durchblutungsfördernde Wirkung hilft auch bei der Heilung Schleimhäute nach einer Ausschabung nach einer Fehlgeburt. Die krampflösende, entspannende Wirkung unterstützt auch bei Menstruationsbeschwerden.

Himbeerblättertee ab welcher SSW?

Obwohl die Wehen auslösende Wirkung nicht wissenschaftlich bestätigt ist, empfiehlt man, den Tee nicht vor der 34. SSW zu trinken, am besten erst ab der 37. Woche. Dabei bezieht sich diese Empfehlung auf Erstgebärende und nur in moderaten Mengen. Einige Hebammen empfehlen nicht mehr als höchstens vier Tassen am Tag und möglichst nicht über einen zu langen Zeitraum.

Welche Mengen Sie zu sich nehmen und wie lange Sie den Tee trinken sollten, sollten Sie möglichst mit Ihrer Hebamme besprechen. Wie bereits erwähnt, ist ein solcher Wehen einleitender Tee hauptsächlich für Erstgebärende gedacht. Bei frühzeitigen Wehen oder bereits teilweise geöffnetem Muttermund ist ein solcher Tee nicht zu empfehlen und kann sogar schädlich sein. Auch wenn Sie während der Schwangerschaft zu Blutungen neigten, raten wir von diesem Tee ab.

Nebenwirkungen

Gerade in der Schwangerschaft ist es wichtig, dass man bei allem, was Sie zu sich nehmen, darüber nachdenkt, welche Nebenwirkungen sich auf das Baby auswirken könnten. An sich sind keine Nebenwirkungen bekannt, die Ihr Baby betreffen könnten. Allerdings geht, wie bei vielen Hausmitteln und Helferchen, bei Überdosierung ein Risiko von negativen Auswirkungen auf Sie einher. So kann ein zu hoher Konsum Sodbrennen und Durchfall hervorrufen. Auch die positiven Wirkungen können ins Gegenteil umschlagen. Ein zu weicher Damm kann das Verletzungsrisiko bei der Geburt erhöhen und auch das Risiko einer schlecht verheilenden Naht.

Himbeerblättertee selber machen?

Natürlich kann man Himbeertee selber machen und das sogar recht einfach. Die Blätter des Himbeerstrauchs lassen sich von Frühjahr bis Spätsommer ernten, wobei die jungen, frisch getriebenen Blätter am aromatischsten schmecken. Wichtig ist, dass der Busch, von dem Sie ernten, möglichst weit weg von viel befahrenen Straßen stehen. Am besten sind natürlich Pflanzen aus einem privaten Garten, bei dem Sie sicherstellen können, dass sie nicht mit Giftstoffen behandelt sind.

Sind die Blätter dann geerntet, müssen sie zunächst gewaschen werden. Sortieren Sie dabei alle welken und kranken Blätter aus. Nun können Sie die Blätter an einem dunklen, warmen und trockenen Ort dörren. Legen Sie sie auf ein saugfähiges Tuch und wenden Sie sie alle zwei Tage. Sollten Anzeichen von Schimmel auftauchen, müssen diese Blätter sofort entfernt werden. Nach etwa zwei Wochen sollten die Blätter gänzlich getrocknet sein.

Die wesentlich schnellere Alternative ist der Backofen. Stellen Sie den Backofen auf etwa 35 °C und verteilen Sie die Blätter auf einem Blech mit Backpapier. Damit die Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen kann, müssten Sie die Ofentür zwischendurch kurz öffnen. Nach einigen Stunden sollten die Blätter vollständig getrocknet sein. Das erkennen Sie daran, dass sie sich leicht zerbröseln lassen. Zerkleinert können Sie die Blätter nun luftdicht verschlossen lagern.

Pro Tasse brühen Sie einfach etwa zwei Teelöffel mit sprudelnd heißem Wasser auf. Lassen Sie den Tee etwa zehn Minuten ziehen.

Abschließend: Himbeerblättertee in der Schwangerschaft?

Himbeerblättertee kann bei bestimmten Beschwerden Linderung verschaffen, kann jedoch in zu großen Dosen auch andere Beschwerden hervorrufen. Wie beinahe bei allen Hausmitteln oder schulmedizinischen Helfern lassen Sie sich im besten Fall von Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt beraten, was für Sie Sinn ergibt.

Selbst wenn Sie entscheiden sollten, dass Ihnen die möglichen Nebenwirkungen in der Schwangerschaft zu risikoreich sind, können Sie auch einfach den Geschmack und die entspannende Wirkung nach der Geburt genießen. Auch die natürliche Entgiftung kann nach der Geburt nicht schaden. Wie bereits zu Beginn dieses Artikels erwähnt, konnte die Wissenschaft keine sicheren Wirkungen des Tees nachweisen, doch letztendlich geht es darum, dass Sie sich in Ihrer Schwangerschaft und der Zeit danach wohlfühlen.

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