Gerade im letzten Drittel der Schwangerschaft tritt bei vielen Schwangeren ein Problem auf: Reflux. Sodbrennen in der Schwangerschaft ist zwar unangenehm, teilweise sogar schmerzhaft, aber nicht ganz ungewöhnlich. Wir sprechen heute über Ursachen, was Abhilfe schafft und wie Sie das Sodbrennen mit bestimmter Ernährung beeinflussen können.
Ursachen für Sodbrennen in der Schwangerschaft
Sodbrennen oder gastroösophageale Refluxkrankheit, kurz Reflux, tritt dann auf, wenn Magensäure aufsteigt. Das Aufsteigen dieser aggressiven Säure macht gerade die ohnehin etwas unbequemen, letzten Wochen der Schwangerschaft noch unangenehmer. Für ein erhöhtes Aufkommen von Sodbrennen in der Schwangerschaft gibt es natürlich logische Erklärungen. So ist da zum einen das Hormon Progesteron. Dieses Hormon sorgt für Muskelentspannung im Unterleib und Bauch. Leider entspannt das Hormon auch die Schließmuskeln am Mageneingang. So kann die Magensäure viel leichter die Speiseröhre aufsteigen. Das Aufsteigen der Magensäure greift die Speiseröhre und die Schleimhäute in Rachen und Mund an.
Auch das Baby, welches ja immer mehr Platz einnimmt im Körper der Schwangeren, kann direkt Sodbrennen begünstigen. So kann das Baby auf den Magen drücken und die Magensäure hochdrücken. Übrigens: Sodbrennen ist mehr, als nur das unangenehme Brennen in Magen-, Brust- und Rachenbereich. Sodbrennen äußert sich auch durch Heiserkeit, Aufstoßen oder sogar Erbrechen und Druck im oberen Bauchbereich.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im Laufe Ihrer Schwangerschaft mit Sodbrennen zu kämpfen haben, liegt leider relativ hoch. Im letzten Drittel leiden etwa 80 % der Schwangeren unter den Beschwerden. Die gute Nachricht: hatten Sie vor der Schwangerschaft nicht schon häufig Sodbrennen, verschwinden die Beschwerden auch nach der Geburt wieder sehr zügig.
Das können Sie gegen Sodbrennen tun
Es gibt einige einfachen Mittel, die nicht nur gegen akutes Sodbrennen helfen, sondern dem Reflux auch vorbeugen können. Ist das Sodbrennen einmal da, können verschiedene Nahrungsmittel helfen, die Magensäure zu binden und so die Symptome zu mildern. Diese Lebensmittel sind zum Beispiel trockenes Weißbrot, Zwieback oder Haferflocken. Doch auch Milch, Joghurt, grünes Gemüse oder Mandeln sollen helfen. Joghurt und Milch können Sie auch nach einer Mahlzeit essen, da diese Milchprodukte die Speiseröhre vor den Schäden durch Magensäure schützen können.
Ebenfalls helfen kann es, langsam eine Möhre zu kauen oder eine Banane zu verspeisen.
Wie in unserem Artikel zum Thema „Seitenschläferkissen“ erwähnt, tritt Sodbrennen vermehrt auf, wenn Sie auf der rechten Seite liegen. Drehen Sie sich stattdessen auf die linke Seite und positionieren Sie Ihr Stillkissen so, dass Ihr Oberkörper leicht erhöht ruht. Ein Grundmaß an entspannter Bewegung, wie zum Beispiel einem Spaziergang, hilft auch bei der Vorbeugung.
Um Sodbrennen beim Einschlafen zu vermeiden, sollten Sie etwa zwei Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr essen.
Tabletten und Medikamente gegen Sodbrennen können ebenfalls zur Bekämpfung besonders hartnäckiger Beschwerden eingesetzt werden. Allerdings sollten Sie hier nicht einfach zu den Tabletten greifen, die gerade im Medizinschrank liegen, sondern sich vorher von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten lassen. Gewisse Mittel sind für Schwangere nicht geeignet und sollten daher gemieden werden.
Sodbrennen vorbeugen
Damit die Beschwerden möglichst gar nicht erst entstehen können, gibt es einige Dinge, die Sie zur Vorbeugung tun oder vermeiden sollten. Wir haben bereits ein gewisses Maß an Bewegung und die richtige Liegeposition angesprochen. Doch wussten Sie, dass es einige Lebensmittel gibt, die die Wahrscheinlichkeit für Reflux erhöhen?
Leider muss man hier sagen, die meisten Dinge, die Speisen einen besonderen Geschmack verleihen, können Sodbrennen verschlimmern. Ob besonders fettig, oder besonders scharf und würzig, wenn es gut schmeckt, dann ist es wahrscheinlich nicht gut für den Magen. Dazu zählen auch Zitrus- und Hülsenfrüchte, Zwiebeln und Essig. Getränke mit Kohlensäure, sowie Kaffee oder schwarzer Tee sollten Sie ebenfalls von der Liste streichen. Achtung, die Liste geht weiter, denn auch Süßigkeiten wie Schokolade und Bonbons können die Beschwerden verstärken. Dabei unterscheiden sich die Gründe, warum diese Lebensmittel auf der „No-Go-Liste“ stehen. Einige Lebensmittel, wie Essig, oder Zitrusfrüchte, enthalten selbst recht viel Säure, was natürlich nicht guttut. Andere fördern die körpereigene Säurebildung, wie es beispielsweise Kaffee oder Zucker tun. Schwer verdauliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte oder auch hartgekochte Eier machen dem Magen den Job etwas schwerer, was der eben mit Sodbrennen beantworten kann.
Neben der traurigerweise ausgesprochen langen Liste an Lebensmitteln, die zu meiden sind, gibt es einige Tipps, die vielleicht leichter zu befolgen sind. So kann es helfen, wenn Sie anstelle von wenigen größeren Mahlzeiten, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilen. Wenn Sie essen, sollten Sie darauf achten, sorgfältig zu kauen. So hat der Magen weniger zu tun und Sie essen automatisch ein wenig langsamer.
Sodbrennen in der Schwangerschaft: lästig, aber nicht schlimm
Grundsätzlich sehen Sie also, Reflux bei Schwangeren ist keine Seltenheit und auch grundsätzlich nicht gefährlich. Allerdings ist es natürlich lästig, weswegen wir hoffen, unsere Tipps und Tricks helfen Ihnen, damit umzugehen. Haben Sie noch alte Hausmittel, die Ihnen geholfen haben? Teilen Sie sie gerne mit uns!
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