Da schläft das Baby seit Wochen durch, schreit kaum und schaut einfach neugierig auf diese Welt. Doch plötzlich wird aus dem kleinen Engel ein kleiner Teufel. Keine ruhige Nacht mehr, Schreien und Quengeln stehen auf der Tagesordnung und noch dazu scheint der Mund plötzlich ganz wund! Auch wenn diese Phase sicher nicht schön ist, besteht erstmal kein Grund zur Sorge. Ihr Baby zahnt. Das ist eine durchaus unangenehme Erfahrung, vor allem, weil Ihr kleiner Schatz ja gar nicht verstehen kann, was da vor sich geht und warum plötzlich das ganze Gesicht zu schmerzen scheint. Wir wollen Ihnen heute eine Hilfestellung geben, damit Sie Ihr Kind in dieser Zeit bestmöglich unterstützen können.
Wann bekommen Babys Zähne?
Wie bei beinahe allen Entwicklungsstadien ist hier jedes Kind ein bisschen anders, doch natürlich gibt es auch hier einen durchschnittlichen Zeitrahmen. Die Milchzähne sind bereits bei der Geburt im Kieferknochen versteckt, brechen aber erst durch, wenn sie auch genügend Platz haben.
Die Schneidezähne kommen dabei zuerst. Mit diesen ersten Beißerchen dürfen Sie um den sechsten Monat herum rechnen. Bei einigen Frühstartern kommen die Zähne eben etwas eher, bei anderen eben ein bisschen später. Nach und nach arbeitet sich das Gebiss dann nach hinten hin vor: Schneidezähne, äußere Schneidezähne, Eckzähne, Backenzähne. Bis die Backenzähnchen kommen, dauert es oft bis zu zweiten Lebensjahr. Zwischen zwei und zweieinhalb Jahren ist das Milchzahngebiss dann mit 20 Zähnen vollständig, nur um dann um das sechste Lebensjahr herum wieder auszufallen.
Symptome, wenn das Baby zahnt
Das Zahnen ist keine besonders angenehme Angelegenheit. Oft macht Ihr Kind dabei mit einigen Symptomen und Anzeichen auf sich aufmerksam. In der folgenden Liste stellen wir Ihnen einige dieser typischen Symptome vor.
- Ein plötzlich verstärktes Nähebedürfnis des Babys kann auf den Beginn der Zahn-Phase hinweisen.
- Nachlassender Appetit stammt oft von den auftretenden Schmerzen und Druckgefühlen.
- Das Baby beginnt, seine Hände, Kuscheltiere und andere Gegenstände in den Mund zu stecken und darauf herumzukauen.
- Der Speichelfluss ist stark erhöht, was zu der eingangs erwähnten Rötung des Mundbereiches führen kann.
- Auch das Zahnfleisch kann geschwollen und rot aussehen.
- Bei einigen Kindern kann auch die Haut unter der Windel rötlich und empfindlich werden.
Treten einige diese Symptome vermehrt auf und passt der Zeitpunkt ungefähr, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind zu zahnen beginnt. Dabei ist der Zeitpunkt der Faktor, an dem Sie sich am wenigsten orientieren sollten, denn Ausnahmen gibt es immer.
Und wenn das Baby zahnt, was hilft?
Gegen das Zahnen an sich können Sie natürlich nichts tun. Die Zähne sind der nächste Entwicklungsschritt und müssen raus. Doch Sie können zumindest gegen die meisten Symptome etwas tun. Das erleichtert Ihrem Baby die anstrengende Zeit um ein Vielfaches.
- Gehen Sie auf das Nähebedürfnis ein. Sie verhätscheln Ihr Kind nicht, nur weil Sie es durch die erste Zeit dieser neuen Phase begleiten und unterstützen. Im Gegenteil, Sie zeigen Ihrem Kind, dass Sie da sind.
- Beißringe können Ihrem Kind helfen. Sie massieren das empfindliche Zahnfleisch, stärken die Kiefermuskeln und sind dabei absolut sicher, da sich keine scharfen Kanten verstecken. Beißringe können Sie außerdem einfach mal für eine Stunde in den Kühlschrank packen, bevor Sie ihn Ihrem Kind anbieten. So kühlt der Beißring zusätzlich und kann helfen, störende Schwellungen zu bekämpfen.
- Viel Speichelfluss kann das Gesicht rund um den Mund stark angreifen. Sicher kennen Sie das Problem im Winter: Sie lecken sich die Lippen, um sie zu befeuchten und stellen nach wenigen Minuten fest, dass Ihre Lippen sich nun noch trockener anfühlen. Im Grunde passiert genau das überall dort, wo der Speichel entlangläuft. Die Haut braucht also ein bisschen Unterstützung von außen, damit sich nicht rötet, spannt oder reißt. Hier hilft eine geeignete Creme, am besten aus der Apotheke.
- Mit genoppten Silikonhütchen über den Fingern oder Zahnputztrainern können Sie das Zahnfleisch auch selbst massieren. Die Reaktionen Ihres Kindes zeigen Ihnen dabei ganz sicher, ob die Massage gut tut, oder eher nicht.
Hausmittel
Neben Beißringen, Zahnputztrainern und Cremes können auch Hausmittel helfen, wenn Ihr Baby zahnt.
So kann man zum Beispiel nachlassenden Appetit und das Herumkauen auf Gegenständen miteinander verbinden. Geben Sie Ihrem Kind (nur im Sitzen!) harte Lebensmittel, wie Apfelstücke, Möhren oder ein Stück Brotkruste, auf denen es herumkauen kann, behalten Sie es dabei jedoch im Blick, um der Erstickungsgefahr vorzubeugen. So bekommt Ihr Kleines ein wenig Nahrung in den Magen und trainiert seinen Kiefer. Allerdings verbirgt sich Zucker sowohl in Brot, als auch in Obst und Gemüse. Daher sollten Sie dieses Mittel nicht zu oft nutzen und vor allem hinterher mit Zähneputzen abschließen.
Alternativ bieten sich Waschlappen an. Diese können Sie in (ungesüßten!) Kamillentee tränken und Ihrem Baby zum Kauen anbieten. Kamille hat antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Tränken Sie den Waschlappen in gekühltem Tee, kann auch die Temperatur gegen die Schwellung helfen. Der Hygiene wegen sollten Sie den Waschlappen trotzdem alle zwei bis drei Stunden wechseln.
Ein letztes Hausmittel ist die gute, alte Ablenkung. Mit mehr Kuscheleinheiten, Spielzeiten und eventuell ausgedehnten Spaziergängen können Sie Ihren Liebling vielleicht für eine Zeit von dem Jucken und Drücken im Kiefer ablenken.
Wir hoffen, wir konnten mit diesem Artikel dazu beitragen, dass Sie und Ihr Kind ein wenig entspannter durch die Zeit der ersten Zähne kommen! Und wenn Sie nun wissen wollen, ab wann Sie dem Baby Zähne putzen sollten, schauen Sie einfach in unserem Beitrag zum Thema vorbei!
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