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Dem Baby Zähne putzen: ab wann, wie und wie oft?

von | 9. Aug 2021 | Wissenswertes | 0 Kommentare

Erinnern Sie sich noch an Karius und Baktus? In vielen Kindergärten und Grundschulen wird bis heute mit dem 1949 erschienen Buch gearbeitet, um Kindern zu erklären, dass sie ihre Zähne putzen müssen. Aber wie hält man die Beißerchen vorher sauber? Etwa ab dem 6. Monat stoßen die ersten Milchzähne durch und Ihr Baby strahlt sie bald mit kleinen weißen Zähnchen an. Damit das so bleibt, sprechen wir hier über alles, was es zum Thema Baby Zähne putzen zu sagen gibt.

Warum ist es wichtig, Baby Zähne zu putzen?

Auch wenn Milchzähne schon nach wenigen Jahren wieder ausfallen, müssen sie gepflegt werden. Kinder mit Karies können Probleme beim Essen entwickeln, weil bestimmte Dinge ihnen wehtun. Außerdem sind Zähne extrem wichtig für Lautbildung und Aussprache.

Zuletzt sind die Milchzähne natürlich Platzhalter für die bleibenden Zähne. Diese werden ebenfalls schon in der Schwangerschaft gebildet und warten nur auf genug Platz im Kiefer. Wenn nun die Milchzähne schon Karies-befallen sind, kann sich das direkt auf die bleibenden Zähne übertragen.

Neben der Ernährung können Bakterien auch auf anderen Wegen in den Mundraum des Babys gelangen. Wenn beispielsweise der Schnuller hinfällt, und Sie ihn ablecken, bevor Sie ihn wieder Ihrem Baby geben, übertragen Sie möglicherweise Bakterien auf Ihr Kind. Deshalb sollten Schnuller, Flaschen und später auch Löffel für Brei auf keinen Fall von Ihnen abgeleckt werden, bevor Ihr Kind sie bekommt. Reinigen Sie sie stattdessen mit heißem Wasser.

Ab wann sollte man Baby Zähne putzen?

Eigentlich können Sie mit grundlegender Mundhygiene schon vor dem ersten Milchzahn beginnen. So können Sie mit Beißringen schon die Durchblutung des Zahnfleisches fördern, während das Kind noch zahnt. Das soll Schmerzen beim Zahnen reduzieren.

Ist der erste Zahn dann da, geht es mit der richtigen Zahnhygiene los. Zahnärzte und Kinderärzte empfehlen von Beginn an mit einer Zahnbürste mit sehr weichen Borsten. Alternativen wie Fingerüberzieher mit Gummiborsten reinigen die Zähne nicht so, wie es eine Zahnbürste tut. Der Griff der Zahnbürste sollte hier auf Ihre Hand abgestimmt sein.

Die Zahnreinigung sollte zweimal täglich erfolgen und Sie sollten schon jetzt versuchen, es in Ihre morgendliche und abendliche Routine einzubauen. So gewöhnen Sie Ihr Baby jetzt schon daran, Zähneputzen zur Routine zu machen. Wenn alles gut geht, vermindert diese frühe Gewöhnungsphase auch lange Diskussionen, wenn es dann später ans Selber-Putzen geht.

Ab einem gewissen Alter wird Ihr Kind selbst versuchen wollen, Zähne zu putzen. Das sollten Sie auf jeden Fall unterstützen, aber dann auch darauf bestehen, noch einmal nachzuputzen. So lernt Ihr Kind den Umgang mit der Zahnbürste und Sie können sichergehen, dass beim Lernen nicht der ein oder andere Zahn vergessen wurde.

Fluorid oder kein Fluorid?

Diese Frage ist grundsätzlich leicht zu beantworten: Fluorid ist wichtig für den Zahnschmelz. Der ist bei Milchzähnen generell weniger dick, als bei bleibenden Zähnen und braucht Schutz. Fluorid sollte aber nicht in größeren Mengen aufgenommen werden, erst recht nicht von Babys. Bis sie ungefähr drei Jahre alt sind, können Kinder noch nicht zuverlässig ausspucken, weshalb die Zahnpasta nicht mit Fluorid versetzt sein sollten.

Stattdessen gibt es Pillen mit Vitamin D und Fluorid, die den Bedarf decken. Besprechen Sie sich hier am besten mit Ihrem Kinderarzt.

Damit Ihr Baby nicht so viel Zahnpasta schluckt, sollten Sie bis zu seinem ersten Lebensjahr nicht mehr als eine Reiskorngröße Zahnpasta auf die Bürste laden. Ab dem ersten Geburtstag darf es dann eine Erbsengröße sein. Außerdem hilft es, keine Zahnpasta mit Fruchtgeschmack zu nutzen, das hält das Baby davon ab, zu viel zu schlucken, weil es ihm schmeckt.

Tipps und Tricks, wenn es nicht auf Anhieb klappt

Nicht alle Kinder lieben Zähneputzen. Im Gegenteil, die meisten Kinder sind nicht unbedingt ein Fan. Deshalb hier ein paar Tipps und Tricks, wie Sie Ihrem Kind das Zähneputzen versüßen können (natürlich nur im übertragenen Sinne).

Das grundsätzliche Etablieren eines regelmäßigen Rhythmus hatten wir ja schon angesprochen. Das reicht aber nicht immer.

Hier hilft es, wenn Sie das Zähneputzen spaßig gestalten. Lassen Sie zum Beispiel lustige Lieder laufen, die lang genug sind, als dass die vollen zwei bis drei Minuten erreicht sind. Putzen Sie zuerst dem Kucheltier die Zähne. Oder involvieren Sie beide Elternteile und während der eine Elternteil dem Teddy die Zähne putzt, putzt der andere dem Kind die Zähne.

Wichtig ist: bleiben Sie positiv und fröhlich. Ihr Baby liest Ihre Stimmungen und passt sich Ihnen an. Wenn Sie positiv bleiben, ist die Chance auch hoch, dass Ihr Baby auch gut gelaunt in die Zahnputz-Zeremonie geht.

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